Entwicklungsziele der UN – Eine gute Zukunft für alle?

17 Ziele, 169 Unterziele – gelten sollen sie ab dem 1. Januar 2016 und unsere Welt bis 2030 gerechter und nachhaltiger machen. Die  „2030 Agenda for Sustainable Development“ wurde am vergangenen Wochenende von der UN-Vollversammlung in New York verabschiedet. Aber was unterscheidet sie von früheren Umwelt- und Nachhaltigkeitsplänen? Wieso sollte gerade sie die entscheidende Grundlage in eine bessere Zukunft sein?

Bezüglich der Umsetzung der festgelegten Ziele wird zunächst klar gestellt, dass jedes Land die Hauptverantwortung für die eigene wirtschaftliche und soziale Entwicklung trägt. Als Hilfe dazu sollen lediglich die dazu erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die 2030-Agenda beruht somit auf Freiwilligkeit – wie kann sichergestellt werden, dass sie auch umgesetzt wird? Hierzu entgegnet Bundeskanzlerin Merkel:

„Ich glaube schon, dass die offensichtlichen Probleme so gravierend sind, dass wir uns gemeinsam anstrengen werden, auch sehr, sehr konkret zu arbeiten“ (Quelle)

Apropos „gemeinsam“: Vor der 2030-Agenda galten viele Umweltziele nur für Entwicklungsländer. Nun gelten die festgelegten Ziele zum ersten Mal für alle Länder, was eine entscheidende Änderung darstellt. Probleme werden in Zukunft nicht mehr isoliert angegangen – weltweit sollen menschenwürdige Lebensstandards realisiert und Lebensgewohnheiten in Richtung Nachhaltigkeit gelenkt werden. Merkel betont in einer Rede:

„Es kann nur als gemeinsames globales Werk gelingen, die kürzlich beschlossene Agenda 2030 umzusetzen. Sie ist der Leitfaden dafür, dass viele Millionen Menschen in den nächsten 15 Jahren eine bessere Perspektive für ihr Leben gewinnen können.“

Des Weiteren führt die Entscheidungsfindung der neuen Ziele zu einer viel stärkeren Identifikationsmöglichkeit für die Mitgliedsstaaten der UN. Bei den Millenniums-Entwicklungszielen (MDGs) des Jahres 2000 beispielsweise, ging die Entscheidung von wenigen Experten aus – viel Mitspracherecht gab es demnach nicht. Auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in New York hingegen, waren Vertreter aller Mitgliedsstaaten anwesend. Zudem wurden über Online-Plattformen und globale Kampagnen weitere Meinungen eingeholt.

Marianne Beisheim, eine Mitarbeiterin der Stiftung Wissenschaft und Politik, nennt einen wesentlichen Unterschied zu früheren Bemühungen:

„Fünftens schließlich legt die 2030-Agenda von Anfang an mehr Wert auf Folgeprozesse. Es dauerte lange, bis für die MDGs Indikatoren festgelegt wurden, anhand derer der Fortschritt bei der Zielerreichung überprüft werden konnte, und noch länger, bis die Ergebnisse im Rahmen eines Reviews diskutiert wurden. Diesmal ist das Thema gleich Teil der Agenda.“ (Quelle)

Eine durchaus entscheidende Neuerung der Agenda sind die Prinzipien zu Kontrolle und Bewertung des gemachten Fortschritts: Jährlich soll Bilanz gezogen und gegebenenfalls die Ursachen mangelnder Fortschritte diskutiert und bekämpft werden. Auf nationaler Ebene werden Regierungen Rechenschaft gegenüber dem Volk ablegen. Entscheidende Rolle spielt jedoch der Prozess der Überwachung und Bewertung auf globaler Ebene: Die Generalversammlung und der Wirtschafts- und Sozialrat werden zukünftig eine Schirmherrschaft führen und sich mit möglichen Hindernissen in eine nachhaltigere Welt auseinandersetzen.

Letztendlich hat die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung eine vielversprechende und fortschrittliche Grundlage für die uns bevorstehende Zeit geschaffen. Nun liegt es an den Regierungen und schließlich auch an uns, diese Ziele umzusetzen – was die Zukunft bringt, werden wir sehen.

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