Reparieren statt wegwerfen – und noch selbst was dabei lernen

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In einem Heft von SPIEGEL Wissen zum Thema alternative Konsumkulturen (Titel: „Weniger ist mehr“) gibt es einen Artikel über den Besuch des Autors in einem Repair Café. Repair Cafés sind Einrichtungen, in denen technisch versierte freiwillige Helfer ihre Zeit zur Verfügung stellen, um anderen beim Reparieren kaputter Sachen zu helfen. Die Idee dahinter ist einerseits, dass die Besitzer kaputter Gegenstände diese wieder gebrauchsfähig mit nach Hause nehmen können und sie daher wegwerfen müssen. Andererseits sollen sie die Möglichkeit bekommen, ihre Geräte unter fachkundiger Anleitung selbst zu reparieren oder zumindest dabei zuzusehen, um so auch ein wenig mündiger im Umgang mit Alltagstechnologien zu werden. Zum Beitrag gibt es auch einen kurzen Videoclip.

Alles in allem ein Gedanke, der viel mit der Idee der Nachhaltigkeit zu tun hat, denn oft genug sind es nur kleine Fehler, die dazu führen, dass ein ganzes Gerät weggeworfen und ein Neues gekauft werden muss. Wenn man repariert, spart man dadurch nicht nur Geld, sondern auch jede Menge Ressourcen (Rohmaterialien, Produktion, Transport etc).

Eine Übersicht der Repair Cafés in Deutschland gibt es auf reparatur-initiativen.de, dort kann man auch auf einer Karte nachsehen, wo es das regional nächstgelene Repair Café gibt.

2 thoughts on “Reparieren statt wegwerfen – und noch selbst was dabei lernen

  1. Anna says:

    Hallo Andreas,

    das habe ich vor geraumer Zeit auch schon gemacht. Mein Radio (aus Zeiten als es noch Kassetten gab 😉 war kaputt. Ich dachte mir, bevor ich es ersetzte kann ich auch ein solches Café testen.
    Da war richtig viel los. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Auch Kaffee und frisch gemachte Waffeln gab es 😉 Es stellte sich heraus, dass nur eine Sicherung gewechselt werden musste. Kurz darauf ging es wieder kaputt. Also holte ich Sicherungen in einem Mediakaufhaus, nahm mir einen Schraubenzieher und tauschte die Sicherung. Nun läuft es wieder.
    Ich kann Dir nur zustimmen. Es war viel viel günstiger als ein neuer Apparat (und die ganze Suche konnte ich mir sparen) und ein wenig Stolz auf mich bin ich auch (so als Mädchen 😉

    Kürzlich ist einem Bekannten der DVD-Player kaputt gegangen. Ich habe ihm gleich gesagt, dass er es mal in einem Café probieren soll.
    Leider kommt jedoch zur technischen Obsoleszenz auch die zeitliche und psychologische. Denn man antwortete mir: Jetzt ist eh BlueRay angesagt ;(
    Aber wenn mir wieder etwas kaputt geht, werde ich es zu einem Repair Café bringen. Denn selbst wenn ich das Teil evtl. nicht mehr benötige, kann ich es danach ja verschenken…

    • Andreas Kalt says:

      Hallo Anna,
      danke für Deinen Kommentar. Ich denke, die Repair-Cafés können ein Teil eines Bewusstseinswandels sein. Denn meistens ist eher das Problem, dass man so auf „reparieren lohnt sich sowieso nicht“ getrimmt ist, dass man gar nicht auf die Idee kommt, es zu versuchen. Ging mir selbst schon so bei unserem Staubsauger – ein winziger defekt, mit einem Schraubenzieher schnell behoben. Aber es brauchte meinen Vater, der das schnell erledigte und mir die Erkenntnis brachte, dass ich viel zu schnell dabei gewesen wäre, einen neuen zu kaufen – dabei arbeite ich gerne technisch und handwerklich.

      Es ist wohl ein weiter und wichtiger Weg, die Reparierkultur wieder zu etablieren, sie jungen Menschen vorzuleben und von Unternehmen einzufordern.
      Freundliche Grüße,
      Andreas

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