Interview Bäckerei Kaisers Gute Backstube

Um das Thema Nachhaltigkeit aus der Praxis zu erfahren, haben wir im Auftrag unseres Seminarkurses die Aufgabe bekommen, ein Interview mit lokalen  Firmen zum Thema Nachhaltigkeit zu führen. Dadurch sollten wir herausfinden, ob die jeweiligen Firmen in verschiedenen Bereichen nachhaltig handeln.

Wir haben uns für die Bäckerei „Kaisers Gute Backstube“ entschieden, da sich diese in direkter Umgebung befindet und sie uns durch die Filiale in Müllheim durch regelmäßige Einkäufe bekannt ist. Außerdem wollten wir uns auf eine Bäckerei beziehen, da wir es interessant fanden, in welchen Bereichen hier nachhaltig gehandelt wird. Um uns vorab schon einmal über die Bäckerei und über die Nachhaltigkeit allgemein in Bäckereien zu informieren, haben wir uns auf der Homepage von „Kaisers Gute Backstube“ umgeschaut, und uns somit auf das Interview vorbereitet.
Wir führten unser Interview mit Birgit Kaiser, am 18.02.2016, in Ehrenkirchen, dem Unternehmenssitz der Bäckerei. Wir bekamen einen guten Einblick in das Unternehmen, und um unsere Eindrücke von dem Unternehmen zu teilen, fassen wir hier die wichtigsten Erkenntnisse des Interviews zusammen:

 

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Das Interview

Die Bäckerei „Kaisers Gute Backstube“ ist seit dem Jahr 1948 in Familienbesitz und seit den 80er Jahren gilt der Betrieb als Bio-Vollkorn-Bäcker. Anhand der folgenden Aspekte, welche wir zum besseren Verständnis als Überschriften formuliert haben, haben wir das Interview aufgebaut, und auch die entsprechenden Antworten dazu bekommen. Wir geben das Interview nicht wortwörtlich wieder, da es uns nicht möglich war, während des Interviews die wörtlichen Antworten zu erfassen.

Bereiche, in denen bereits nachhaltig gehandelt wird

Die Bäckerei handelt bereits in vielen Bereichen nachhaltig. Einer dieser vielen Bereiche ist der Bereich der Mitarbeiter, auch wenn wir auf diesen Bereich nicht wirklich eingegangen sind. Mitarbeiter werden zum Beispiel geschult, nachhaltig zu wirtschaften in Bezug auf verschiedene Bereiche wie auch die Nutzung von Putzmitteln.
Angefangen bei den Putzmitteln, handelt die Bäckerei auch in weiteren Bereichen ihrer Produkte nachhaltig. Denn seit diesem Jahr hat das Unternehmen unter anderem vor, das Ziel, keine Plastiktüten mehr zu verwenden, zu verwirklichen. Papiertüten sollen dann ab sofort die Plastiktüten ersetzen. Auch die Coffee-to-go Becher in Deutschland produziert werden, was auch nachhaltig ist, da das Produkt nicht erst importiert werden muss. Des weiteren unterstütz die Firma ihren Öko-Anbau, wodurch wiederum Ressourcen nachhaltig geschont werden.
Unter anderem wird auch nachhaltig gehandelt, indem aus der Abluft der Öfen warmes Wasser gewonnen wird. Die dadurch bestehende Wärmerückgewinnung ist sehr effizient und natürlich auch nachhaltig.
Nicht nur innerhalb der Firma wird nachhaltig gehandelt. Auch durch das Sponsoring für das Umweltprojekt „Plant for the Planet“ handelt das Unternehmen nachhaltig. Plant for the Planet ist eine globale Bewegung, welche das folgende Ziel hat: Auf der ganzen Welt Bäume pflanzen, um die Klimakrise zu bekämpfen.

Lebensmittel

Bei der Auswahl der Lebensmittellieferanten ist deren Nachhaltigkeit für die Bäckerei von großer Bedeutung. Lebensmittel, wie Mehl, Eier und Milch, bezieht die Bäckerei aus der Region. So wurde zum Beispiel als Milchlieferant die Schwarzwaldmilch und als Eierlieferant der Zapfhof genannt. Selbstverständlich werden nicht alle Lebensmittel aus der Region bezogen, da dies nicht möglich ist.
Es werden auch Bio-Produkte, vor allem im Brotbereich, angeboten. Diese machen 40% des gesamten Brotsortimentes aus. 95% der Brote und Brötchen sind vegan. Natürlich werden auch vegetarisch belegte Brötchen angeboten. Allerdings ist es bei den Bio-Produkten nicht immer leicht, das Preis-Leistungsverhältnis anzupassen. Die Herstellung von Bio-Produkten erfordert eine höhere Leistung, was wiederum einen hohen Preis zur Folge hat, den viele Menschen nicht bezahlen können oder auch nicht bezahlen wollen.

Müllproduktion

Bekannt ist, dass in der Bäckereibranche viel Müll produziert wird. Ein Grund dafür kann das heutige Konsumverhalten der Gesellschaft sein, da diese frische Backwaren bevorzugt, weshalb die Bäckereien gezwungen sind nicht mehr frisch aussehende Backwaren wegzuwerfen oder anderweitig zu verwerten.
Die Bäckerei „Kaisers Gute Backstube“ arbeitet in dieser Hinsicht mit einem sehr nachhaltigen Müllkonzept. Die Grundlage diesen Müllkonzeptes ist die Mülltrennung. Und um die Backwaren nicht wegschmeißen zu müssen, hat die Bäckerei Wege gefunden diese anderweitig zu verwenden. Trockenes Brot zum Beispiel wird als Tierfutter verwendet. Noch haltbare Backwaren werden an die Tafeln der Region verteilt. Somit handelt das Unternehmen nicht nur nachhaltig, sondern auch sozial.
Insgesamt werden nur 8% der Brote und Brötchen weggeworfen, was eine sehr geringe Müllproduktion ausmacht.
Der Bio-Müll wird als Bio-Brennstoff wiederverwendet, wodurch neue Energie, für weitere Produktionen, gewonnen wird.

Strom

Insgesamt verbraucht das Unternehmen große Mengen an Strom, welchen es von Badenova, unter anderem durch Wasserkraftwerke, bezieht. Dies lässt sich aufgrund der vielen Kühlanlagen und Öfen nicht vermeiden. Als Beispiel wurde uns der Stromverbrauch des Jahres 2015 in Kilowattstunden genannt. Bei der Produktion wurden im vergangenen Jahr ungefähr 1.362.433 kWh an Strom verbraucht. Als Maßnahme zur Energieeinsparung lässt die Bäckerei auf freiwilliger Basis ihr Umweltverhalten durch ein Verfahren namens Öko-audit überprüfen und verbessern. Bei diesem Verfahren werden die Hauptstromfresser wie zum Beispiel Machinen, Lampen und so weiter getestet.

Verbesserungsvorschläge von Seiten der Firma

An sich hat die Bäckerei eher wenige Verbesserungsvorschläge, da sie bereits sehr viel Zeit und Energie in Bezug auf die Nachhaltigkeit investieren. Allerdings wurde angemerkt, dass ein hohes Energie-Einsparungspotential bei der Nutzung der Öfen bestehe. Hierzu haben wir bereits im Abschnitt zum Stromverbrauch erläutert, dass durch die Öfen sehr große Mengen an Energie verbraucht wird.

Unserer Meinung nach gibt es neben den bereits genannten Verbesserungsvorschlägen ebenfalls fast keine weiteren Verbesserungsvorschläge bezüglich der Nachhaltigkeit des Betriebs.


Fazit

Unserer Meinung nach war das Interview sehr aufschlussreich und interessant. Wir haben viele neue Informationen über die Nachhaltigkeit im Bereich der Backwaren erhalten. An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal bei der Geschäftsführerin Birgit Kaiser bedanken, dass wir das Interview mit Ihr führen konnten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bäckerei „Kaisers Gute Backstube“ ein sehr nachhaltiger Produzent ist. Täglich wird sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt, um einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen zu ermöglichen und auch um umweltfreundlichere Maschinen anzuwenden. Der hohe Energie- und Stromverbrauch bei den Öfen stellt ein gewisses Defizit im Bereich der nachhaltigen Handlung dar, da es enorme Mengen an Strom sind, die die Bäckerei hierbei verbraucht. Jedoch ist bei so einem großen Betrieb auch klar, dass der Stromverbrauch nicht gerade gering ausfällt.

Letztendlich wurde uns durch das Interview bewusst, dass die Bäckerei eindeutig in vielen verschiedenen Bereichen bereits nachhaltig handelt.

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