Torres del Paine – Ist der Nationalpark gefährdet?

„I never thought I’d see anything like that in my life. Everything here impresses … it is a beauty of another planet.“ – So wird auf der offiziellen Webseite für den Nationalpark Torres del Paine geworben. Der Park liegt im Süden Chiles und ist der Vorzeige-Nationalpark des Landes. Jedes Jahr werden tausende Touristen dorthin gelockt, um die Schönheit der Natur zu bewundern. Allerdings bereitet der Tourismus auch Probleme. Es stellt sich deshalb die Frage, ob der Nationalpark besser geschützt werden muss.

Naturfreunde, die eine Reise nach Chile machen, sollten auf jeden Fall auch den Nationalpark Torres del Paine besuchen. Die Besucher erwartet eine beeindruckende Landschaft. Beherrscht wird der Park von dem über 3000 Meter hohen Cerro Paine Grande. Jedoch ist dieser oftmals gar nicht zu sehen, da die Wolken ihn bedecken. Namensgeber sind allerdings die „Torres del Paine“. Das bedeutet in der Sprache der Aonikenk-Indianer „Türme des blauen Himmels“. Gemeint sind dabei die drei nadelförmigen Granitberge im Zentrum des Parkes. Sie sind zwischen 2600 und 2850 Metern hoch.

Neben den Bergen, gibt es aber auch klare, türkisblaue Wasserfälle und große Gletscher zu sehen. Obwohl das Wasser jedoch einladend aussieht, ist es nicht empfehlenswert, baden zu gehen. Im Nationalpark herrscht nämlich ein sehr kaltes und vielmehr raues Klima. Der Torres del Paine ist aufgeteilt in vier Abschnitte. Dadurch ist es möglich alle vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben. Es herrscht ein sehr unterschiedliches Klima, wodurch vier verschiedene Vegetationszonen entstehen: die andine Wüste, die patagonische Steppe, der laubwecheslnder Wald und das prä-andine Buschland. Jedoch wachsen die Pflanzen wegen des kalten Klimas und des eisigen Windes sehr langsam. Sie müssen perfekt angepasst sein, um eine Überlebenschance zu haben. Auch das Tierreich hat sich angepasst und bietet eine einzigartige Vielfalt. Besonders begehrt bei dem Touristen sind Pumas, Guanakos, Adler und Andenkondore. Guanakos sind eine Art wilde Lamas. Diese einzigartige Flora und Fauna hat dazu geführt, dass der Nationalpark 1978 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Des Weiteren haben fünf Millionen User des Reiseportals vitualtourist.com den Park zum „achten Weltwunder“ erkoren.

Der Torres del Paine hinterlässt also einen Eindruck bei seinen Besuchern. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Besucherzahl fast verdreifacht. Jedoch verursachen die vielen Touristen auch Probleme. Ein sehr großes Problem stellt der Müll dar. Die Touristen werfen ihren Müll einfach in die Natur. Problematisch ist dabei, dass Müll immer mehr aus Kunststoff und Plastik besteht. Plastik verrottet jedoch nur sehr langsam. Wenn der Müll dann in der Landschaft liegt, stört dies einerseits das Bild der Landschaft. Andererseits könnten Tiere den Müll aus versehen fressen und dadurch Schaden nehmen. Ein weiterer Punkt ist, dass der Andrang an begehrten Stellen auch Spuren hinterlässt. Das geschieht in Form von Abnutzung. Der zunehmende Tourismus sorgt außerdem zu Stoßzeiten zu einem Gedränge auf den Pfaden, weshalb auch gerne mal neben die Pfade ausgewichen wird. Das berühmte „W“, ein Weg in W-Form, wird von vielen schon als „Autopista“-Autobahn bezeichnet. Auch der Klimawandel macht dem Nationalpark und vor allem den Gletschern sehr zu schaffen. Durch die Erderwärmung schmelzen die großen Gletscher immer schneller weg und verändern dadurch das Landschaftsbild. Zudem gehen große Wasserspeicher verloren.

Der Torres del Paine bietet eine einzigartige Vielfalt und atemberaubende Landschaften. Es ist wichtig den Nationalpark zu schützen, da er Heimat für viele Pflanzen und Tiere und zugleich sogar UNESCO-Welterbestätte ist. Ein Punkt, an dem gearbeitet werden muss, ist vor allem das Tourismus-Problem. Denn der Tourismus ist zugleich Fluch und Segen, da er ein großer wirtschaftlicher Faktor darstellt. Den Klimawandel in den Griff zubekommen, ist schwierig und kann nur gelingen, wenn die ganze Welt mitarbeitet. Der Nationalpark ist also durchaus gefährdet, wenn nicht bald Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

 

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