Leben in extremer Armut – Haben wir Fortschritte gemacht?

„Keine Gesellschaft kann gedeihen und glücklich sein, in der der weitaus größte Teil ihrer Mitglieder arm und elend ist.“ (Adam Smith – Quelle)

Kaum ein Thema bewegt uns mehr als die Armut – trotzdem bleibt die Problematik bestehen. Zahlreiche Menschen in Entwicklungsländern leben noch immer in unzumutbaren Bedingungen und können von den Lebenstandards der Industrieländer nur träumen. Extreme Armut wirkt sich jedoch nicht nur auf die Psyche aus, sondern hat vor allem schwerwiegende gesundheitliche Folgen, wie tödliche Infektionen. Kinder aus armen Verhältnissen sterben fast doppelt so häufig vor ihrem fünften Lebensjahr wie Kinder aus wohlhabenderen Familien.

„Extreme Armut entsteht oft durch einen Teufelskreis: Wer arm ist, findet durch fehlende Bildung und schlechte Gesundheit keinen Zugang zu produktiver Beschäftigung.“

so in einem Artikel von Spiegel Online. Der Ernst der Lage wird offengelegt. Doch wie soll man damit umgehen?

Im Laufe der Zeit wurden immer wieder politische Bemühungen angestellt, welche versuchten diesen Missstand zu beseitigen. Darunter auch die Millenniums-Entwicklungszielen (MDGs), die von den Vereinten Nationen im Jahre 2000 formuliert wurden. In ihrem Mittelpunkt stand die Bekämpfung von Hunger und extremer Armut (das Leben von unter $1.25 pro Tag). Seitdem wurde in den betroffenen Ländern jährlich Bilanz gezogen und es kam zu einer Verringerung der extremen Armut von knapp 50%.

Zu dieser positiven Entwicklung haben vor allem China und Südostasien beigetragen; diese über die Jahre hinweg weiterlaufende Entwicklung kann beispielsweise mit dem „Gapminder Tool“ grafisch dargestellt werden. Man kann erkennen, dass im Laufe der Jahre in China eine gleichmäßige Entwicklung stattfand: Der Prozentsatz der Menschen, die in extremer Armut leben, sank in den Jahren 1991 bis 2007 von circa 60% auf geringe 13% herab. Bangladesh, ein Staat im Süden Asiens, startete im Jahr 1991 mit einem Prozentsatz von 75%. Im Gegensatz zu der Entwicklung in China, sinkt diese Rate bis zum Jahre 2007 nur auf circa 50%; ein deutlicher Rückgang der extremen Armut wird auch hier erkennbar.

Im Gegensatz zu der Situation in Asien bereitet ein Großteil der Länder in Afrika immer noch Sorgen. Beispielsweise leben in Nigeria immer noch 60% der Menschen in extremer Armut. Im Laufe der Geschichte gab es zwar Schwankungen dieser Rate, welche auf politische Ereignisse zurückzuführen sind, im Großen und Ganzen bleibt die Situation der verarmten Menschen unverändert.

„Die absolute Armut bis zum Jahre 2030 beseitigen […] „

Bundeskanzlerin Merkel verkündet das große Ziel der Weltgemeinschaft, welches beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel in New York festgelegt wurde. Es stellt das wichtigste der 17 „Sustainable Development Goals (SDGs)“ dar und soll die bereits positiv voranschreitende Entwicklung perfektionieren. Bezüglich der Effizienz dieser Ziele wurden bereits einige Vorraussagen getroffen; die Chancen stehen soweit gut. Zum Ausmerzen extremer Armut wurden somit bereits entscheidende Fortschritte gemacht – zukünftig werden hoffentlich weitere folgen.

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