We happen to be the last generation that can end climate change.
(Rachel Kyte)
Die ganze Welt schaut in den nächsten Tagen auf Paris, denn hier soll ein neuer Weltklimavertrag mit Klimazielen beschlossen werden. Auch das Zwei- Grad- Ziel steht zur Diskussion. Es besagt, dass die globale Erderwärmung langfristig auf höchstens zwei Grad Celsius über der globalen Mitteltemperatur beschränkt werden soll. Solche Ziele diskutieren nicht nur große Politiker, sondern auch Vertreter kleiner Inselstaaten. Diese Vertreter werden auf die Klimakonferenz geschickt, um die Interessen der Inselstaaten zu vertreten. Diese Vertreter haben bei Abstimmungen das selbe Stimmgewicht wie die China oder Deutschland. Doch weshalb haben die Weltklimaziele für kleine Inselstaaten eine so große Wichtigkeit?
Wenn wir einen Blick auf die geographische Lage der Fidschi-Inseln oder auch auf die Malediven richten, ist klar, sie sind ringsherum von Wasser umgeben. Und hier liegt auch das Problem: Steigt der Meeresspiegel weiter an, ist der Lebensraum vieler Menschen auf den Inseln gefährdet. Viele Inseln liegen nur 50 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Als Folge müssen die Menschen ihre Dörfer verlassen um bei der nächsten Flut nicht zu ertrinken.
„Zwei Grad Erderwärmung bedeuten, dass wir unter Wasser stehen“
Anote Tong, Präsident des Inselstaates Kiribati
Deshalb sprechen sich viele Vertreter solcher Inselstaaten gegen das Zwei- Grad- Ziel aus. Auch die Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 beschäftigte sich bereits mit dem Zwei- Grad- Ziel. Als Ergebnis stand der „Copenhagen Accord“ , welcher Gelder für Klimaschutz versprach.
Das 1,5- Grad- Ziel
Der Inselstaat Kiribati sowie auch Repräsentanten weiterer Inselstaaten halten das Zwei- Grad- Ziel für ungenügend. Deshalb hat sich schon vor der eigentlichen Klimakonferenz eine Allianz namens „V20“ gegründet. Das „V“ steht für vulnerable und „20“ für die Anzahl der Länder, welche Mitglieder sind. Mitglieder sind besonders von der Erderwärmung betroffene Länder, wie zum Beispiel die Inselstaaten Barbados und Kiribati oder auch das Land Costa Rica. Sie fordern die Politiker dazu auf, das Klimaziel auf 1,5 Grad zu beschränken, um ihre Existenz zu sichern.
Wie in einem Artikel der Zeit jedoch vorgeht, sind nur noch 2,7 Grad Celsius „gerade noch so“ zu schaffen. Selbst wenn die Emissionen von Treibhausgasen verringert werden könnten, würde die Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad ansteigen. Trotzdem ist es wichtig die Emissionen der Treibhausgasen drastisch zu verringern, da sonst ein Temperaturanstieg von 4,5 Grad erwartet wird. Dieser Anstieg wird drastische Folgen haben, auch für die Inselbewohner.
Doch nun scheinen sich auch Deutschland und Frankreich für ein 1,5- Grad- Ziel stark zu machen, zumindest soll laut dem Staatssekretär Jochen Flasbarth aus dem Umweltministerium die Zahl 1,5 Grad Celsius in dem Weltklimavertrag erscheinen. Doch Länder wie Saudi- Arabien oder Venezuela lehnen dieses Ziel ab. Saudi- Arabien und Venezuela gelten als die größten Erdölförderer und da der Weltklimavertrag beinhaltet, den Erdölkonsum zu beschränken, schneiden sich die beiden Länder bei einer Zustimmung ins eigene Fleisch.
Um hier ein Statement abzugeben ist schwierig. Ich bin kein Mitglied der Klimakonferenz und meiner Meinung nach, ist das Thema 2- Grad- oder 1,5-Grad- Ziel zu komplex um eine richtige Meinung zu fassen. Jedoch sollte man auch die Wünsche der kleineren Inselstaaten wahrnehmen, da auch hier Menschenleben auf dem Spiel stehen, welche durch das Verhalten von Klimasündern gefährdet werden. Zudem sollte die Zahl 1,5 Grad Celsius nicht nur in dem Weltklimavertrag erscheinen, sondern auch von anderen Staaten akzeptiert und thematisch behandelt werden.