Alltäglicher Verbrauch von Wasser

Persönliche Nachhaltigkeit – ein durchaus wichtiger Bereich, wenn man über das Thema Nachhaltigkeit spricht. Handle ich wirklich nachhaltig?! Im Alltag begegnen uns andauernd Situationen, an denen man sich denkt: Handle ich so richtig und nachhaltig?! Wortwörtlich an jeder Ecke findet man Gelegenheiten, nachhaltiger zu handeln.

Die eigenen Gewohnheiten des nachhaltigen Handelns sind individuell. Reflektiert man zum Beispiel seinen Wasserverbrauch im Laufe des Tages, Monats oder auch Jahres, so stellt bestimmt ein jeder fest, dass die Möglichkeiten nachhaltig zu handeln nicht ausgeschöpft werden. Ein jeder denkt, dass man durch bestimmte wassersparende Methoden nachhaltig handelt, doch dies ist nicht immer der Fall.

Natürlich gibt es neben dem Wasser noch viele andere Bereiche, an denen man im Bezug auf sein persönliches nachhaltiges Handeln arbeiten kann, jedoch möchte ich mich in diesem Bobpost nur auf den alltäglichen Wasserverbrauch eingehen:

Ich selbst bin bei den Gedanken über meinen täglichen Wasserverbrauch zu dem Entschluss gekommen, dass ich durchaus schon nachhaltig mit Wasser umgehe, jedoch auch einige Kriterien noch zu überdenken sind, an denen ich nachhaltiger handeln kann. Beschäftigt man sich näher mit dem Thema, so wird einem erst so richtig bewusst, dass der Wasserverbrauch im alltäglichen Leben eine relevante Rolle, nicht nur im Bereich der Ernährung, spielt. Wasser, ob Trinkwasser oder Wasser für Spülmaschine, Waschmaschine, Wasser zum Zähne putzen, zum kochen, zum abspülen – egal wo der Wasserverbrauch im Alltag stattfindet, über die Verschwendung von Wasser wird durchaus reflektiert, jedoch eher selten umgesetzt. Für die Umsetzung gibt es verschiedene Maßnahmen zu einem nachhaltigen Wasserverbrauch: Wasserhahn nicht laufen lassen, Spülung stoppen, duschen statt baden, kein Wasser unnötig wegschütten, und so weiter.

Mein nachhaltiger Umgang mit Wasser findet sich zum Beispiel in den folgenden Bereichen wieder: Ich dusche anstatt zu Baden, lasse den Wasserhahn nicht unnötig laufen, stoppe die Spülung,…

Jedoch finden sich auch Bereiche in denen ich merke, dass ich nachhaltiger im Bezug auf Wasser umgehen kann: Beim Wasserverbrauch allgemein kommen einem vorerst nur die oben genannten Situationen oder Gegenstände in den Sinn. Jedoch lassen die Meisten hier den „virtuellen Wasserverbrauch“ außer Betracht. Dieser spielt eine relevante und maßgebende Rolle beim Wasserverbrauch, da das virtuelle Wasser in noch viel, viel größeren Mengen als das normale Wasser verschwendet wird. Virtuelles Wasser ist das Wasser, welches zum Beispiel bei der Produktion von Kaffe, Jeanshosen oder Autos entsteht. Solche Gegenstände gelten als richtige „Wasserschlucker“. Dies ist den Meisten jedoch wie gesagt nicht direkt bewusst, wenn es um den Wasserverbrauch geht. Ich persönlich achte hierbei auch nicht direkt auf mein nachhaltiges Handeln. Bei Klamotten, Lebensmitteln und weitere Gegenständen muss ich persönlich mir bewusst machen, dass meinem nachhaltigen Handeln hier Grenzen gesetzt sind.

Durch die oben aufgeführte Analyse bezüglich des nachhaltigen Handelns im Bereich Wasser, ist mir bewusst geworden, dass ich vordergründig bereits nachhaltig handle, indem ich zum Beispiel duschen gehe anstatt zu baden, jedoch ist der maßgebende virtuelle Wasserverbrauch eher weniger ein Bereich meines nachhaltigen Handelns. Dies ist mir und auch mit Sicherheit noch vielen mehr mit auf den Weg zu geben für die Zukunft, da nur so das alltägliche Handeln mit Wasser nachhaltig ausgeführt werden kann.

 

6 thoughts on “Alltäglicher Verbrauch von Wasser

  1. Anna says:

    Hallo so.sei,

    bevor ich das vergesse: Ich finde es echt super, dass Du das virtuelle Wasser ansprichst und erklärst.

    Ansonsten habe ich inzwischen eine andere Haltung zum Wassersparen in Deutschland, als Du schreibst! Uff, wie geht denn das?
    1) Deutschland hat relativ viel Wasser – wenn wir sparen, haben die trockenen Gebiete der Welt nichts davon
    2) die Wasserinfrastruktur (Frisch- und besonders Abwasser) ist älter und gebaut, als viel Wasser verbraucht und evtl. mit noch mehr Verbrauch gerechnet wurde. Wassersparen bringt Probleme: Der Mist wird nicht weggespült. Die Wasserwerke müssen die Leitungen mit Frischwasser spülen. Kein Wasser gepart + keine Einsparung in meiner Geldbörse.
    => ich spüle die Toi teils auch ohne Nutzung, die Waschmaschine läuft mit „spülen plus“, aber ich verschwende kein Wasser – beim Zähneputzen ist das Wasser aus
    => ich bin dafür z.B. Regenwasser für die WaMa und das entstehende Grauwasser (u.A. auch vom Händewaschen) z.B. für die Toi zu nutzen (warum muss da Trinkwasser durch?)

    Anders als Du, denke ich, dass wir einiges beim virtuellen Wasser tun können. Blumen, Kaffee oder Tee z.B. als BIO kaufen. BIO benötigt weniger Wasser, Dünger, Pflanzenschutzmittel. Die alte Jeans etwas länger tragen und evtl den Hersteller fragen, ob er gedenkt auf BIOBaumwolle (kbA) umzustellen. Erdbeeren ausschließlich zur Saison in Dtl. und nicht rund ums Jahr aus Spanien (google mal Almeria) kaufen oder Kartoffeln aus Israel/Ägypten. Schon mal die kreisrunden grünen Ackerflächen in der Wüste gesehen?
    Dort wo es warm ist, ist meist nicht viel Wasser, aber die Wärme ist gut für ganzjährigen Anbau. Das Wasser stammt oft aus Reservoirs, die durch ohnehin seltenen Regen nicht, so wie bei unserem Grundwasser, aufgefüllt werden. Wenn weg dann weg.
    Dadurch, dass wir dieses virtuelle Wasser importieren, ist es in den trockenen Gebieten nicht mehr vorhanden.

    Ich verschwende kein Wasser hier in Dtl. aber ich spare auch nicht weiter. Ich versuche mir das virtuelle Wasser bewusster zu machen und meine Handlungen darauf auszurichten – stehe aber noch am Anfang.

    Zwickmühle?

    • so.sei says:

      Hallo Anna,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Danke für dein positives Feedback bezüglich des virtuellen Wassers.
      Ich kann dir hier auch zustimmen, wenn es um deine Haltung gegenüber dem Wassersparen in Deutschland geht.
      Natürlich stimmen deine Argumente gegenüber dem virtuellen Wasser. Jedoch besteht auch hier wieder die
      Unsicherheit: Ist das Produkt wirklich bio?! Auch hier kann man sich nie sicher sein, ob die Firmen, die die
      jeweiligen Produkte herstellen, wirklich nachhaltig handeln. Deshalb habe ich das nachhaltige Handeln
      im Bezug auf das virtuelle Wasser in Frage gestellt. Aber klar, kann man zum Beispiel auch eine Jeans länger
      tragen. Jedoch glaube ich nicht, dass das heutzutage auf Dauer helfen würde, da die „Konsumsucht“ durch die
      unterschiedlichen und vielfältigen Angebote in den Läden nahezu jeden dazu verlocken, neue Kleidung zu kaufen.
      Auch die Einstellung vieler: „Auf dieses Kleidungsstück kommt es jetzt auch nichtmehr an“, oder „Was bringt es, wenn
      nur ich jetzt eine Jeans weniger kaufe“, stellt eine Barriere hierzu dar.

  2. Anna says:

    Deine Skepsis gegeüber Bio – ist die generell oder nur auf bestimmte Produkte bzw. Herkunftsländer beschränkt? Warum vertraust Du den Siegeln oder Zertifikaten nicht? Werden die Produzenten oder Inverkehrbringer nicht kontrolliert? Unsicherheit bei Bio vs. konventionell – was ist nachhaltiger? Welche Informationen oder Vermutungen hast Du, dass Du skeptisch bist? Was brauchst Du, damit Du Bio vertrauen kannst?

    In diesem Post stellst Du Dir die Frage, wie nachhaltig Du selbst schon bist bzw. wo es Möglichkeiten geben kann nachhaltiger zu werden. Ich machte Dir am Beispiel der Jeans den Vorschlag, Kleidung länger zu tragen. Du antwortest mit „Konsumsucht“ und Argumenten der anderen.
    Nachhaltigkeit beginnt bei DIR allein heute und jetzt! Wenn Du wartest, bis es die anderen machen, wird das nichts. Dann wartet jeder, bis der andere den ersten Schritt macht. Sei Du das Vorbild anstatt den anderen nachzulaufen.

    Ich bin kein Witzeerzähler, daher merke ich mir auch keine, aber vor kurzem kam mir dieser aus meiner Kindheit in Erinnerung:
    Fritzchen im Kaufmannsladen: „Wieviel kostet 1 Tropfen Limo?“ Kaufmann: „Nichts“ daraufhin Fritzchen: „Dann tropfen Sie bitte diese Flasche voll.“
    Die Weisheit gibt es auch anders als: „Kleinvieh macht auch Mist“ oder „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“
    Das vermeintlich Kleine ist nicht unbedeutend! Denn das Große setzt sich aus dem Kleinen zusammen.

    von http://misseshippie.com/2015/12/06/die-plastikkette-ah-nahrungskette/
    Wenn eine Person die Schokolade nicht kauft, wird die Schokolade trotzdem produziert.
    Wenn 100 Leute die Schokolade nicht kaufen, wird weniger produziert.
    Wenn 1000 Leute die Schokolade nicht kaufen, wird die Produktion eingestellt.
    Wenn ich das Kotelett nicht kaufe, ist das Schwein trotzdem tot.
    Wenn 1000 Leute das Kotelett nicht kaufen …. und so weiter …

    • so.sei says:

      Hallo Anna,

      ich denke du hast meinen letzten Kommentar ein bisschen falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass ich nach dem Prinzip lebe, dass es nichts an der generellen Situation ändert, wenn ich selbst
      nachhaltiger handle. Viel mehr hatte ich im Sinn, dass viele Menschen so denken, weshalb sich auch nichts ändern kann, wenn man so ein Denken verfolgt. Ich selbst
      sehe das nicht so! Das Beispiel der Konsumsucht spricht auch wieder die Allgemeinheit an, und bedeutet nicht, dass ich so handle. Meine „Skepsis“ gegenüber den Bio-Produkten ist meiner Meinung nach
      berechtigt. Denn woher weiß ich zu 100%, dass das gekaufte Produkt bio ist, oder nicht?! Das kann man eben nie genau wissen, bedeutet aber nicht, dass ich deshalb keine Bio Produkte kaufe.
      Ich wollte diesen Aspekt nur einmal erwähnt haben, dass man zwar eindeutig nachhaltiger handelt, indem man bio-Produkte kauft, jedoch nicht wirklich sicher sein kann, ob der Hersteller
      auch wirklich im laufe der Produktion eines Produkts nachhaltig handelt. Diese Argumente vertreten nicht wirklich mein eigenes Handeln, was ich auch eigentlich nicht behauptet habe.
      Ich wollte, wie bereits gesagt, nur einige Aspekte erwähnen, wodurch dem nachhaltigen Handeln Grenzen gesetzt sind.

      • Anna says:

        Hallo so.sei, ja, dann habe ich Dich falsch verstanden. Aber ich muss Dir leider auch sagen, dass es keine Garantien im Leben gibt. Je näher Du am Produzenten bist, also je weniger Zwischenhändler, um so sicherer kannst Du Dir sein. Wenn ihr z.B. Hofläden oder foodassemblys bei euch habt, um so eher bekommst Du wirklich Bio.
        Bei den Discountern oder Supermärkten ist Bio meist schon durch die Verpackung in Plastik wieder hinfällig. Darüber beschweren sich auch viele Öko-Käufer, aber entweder der Gesetzgeber will es wegen der Kontamination durch die konv. angebauten Sachen oder die Verkaufsstelle will es, damit die Kassierer wissen, was sie buchen sollen, damit wir nicht betrügen.

        Bisherige Grenzen der Nachhaltigkeit sollten weniger als Beschränkungen denn mehr als Herausforderungen gesehen werden, die es anzugehen gilt.
        Über Nachhaltigkeit wird zwar schon lange gesprochen, aber in der Gesellschaft ist das Handeln danach noch recht frisch. Daher gibt es viele Grenzen, aber mehr in den Köpfen, als in den Möglichkeiten.
        Nachhaltiges Handeln ist auch nur dann nachhaltig, wenn man es aus Überzeugung macht und sich nicht dazu gezwungen oder genötigt fühlt. Sonst sucht man nicht nach Lösungen und ist nicht bereit seine Routinen zu ändern.
        Freut mich, dass Du trotz Deiner Skepsis Bio kaufst 😉

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