Der Trend geht immer mehr zu Bio- und Fair-Trade Produkten. Die Konsumenten wollen nachhaltiger Leben und blicken deshalb auch hinter die Fassade eines manchen Unternehmen. Doch nicht jeder kann einen nachhaltigen Standard bieten und greift deshalb zu Tricks um sich selber grüner darzustellen. Diesen Vorgang nennt man Greenwashing.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten dem Verbraucher einen nachhaltigen Umgang vorzugaukeln. So zum Beispiel mit visuellen Eindrücken, dabei beinhaltet die Werbung viele grüne und natürliche Bilder. Aber auch die angegebenen Informationen sind entscheidend: Lenkt die Werbung von etwas anderem im Unternehmen ab? Können die Versprechen bewiesen werden? Hat der Werber eine Quelle mit Forderungen und weiteren Informationen bereitgestellt?
Ein weiters Kriterium zum Erkennen von Greenwashing wird von Greenpeace als „Dirty Business“ (schmutziges Geschäft) bezeichnet. Hierbei wirbt eine Firma mit einem Umweltprogramm, dessen Kerngeschäft jedoch schmutzig ist. So hat am Jahresanfang 2011 Vattenfall für Aufregung gesorgt. Der 4. größte Stromanbieter Deutschlands warb mit „Hamburg tankt grünen Strom“ und suggeriert damit einen fortschrittlichen, modernen Energieanbieter. Doch die Zahlen sehen alles andere als grün aus. Laut Greenpeace beziehe Vattenfall den Strom zu der Zeit aus 90% Kohle und hatte einen Anteil von 0,1 % erneuerbare Energien am deutschen Strommix.
Drei Jahre später sieht es nicht besser aus. Vattenfall bezieht immer noch Energieträger zu 90% aus Kohle.
Im Wesentlichen erzeugt Vattenfall seine Energie aus der Verbrennung von klimaschädlicher Braunkohle in der Lausitz, wo der Konzern neue Braunkohlegruben aufschließen will.
Von Klimaschutz zu reden und dabei seinen Strom aus Kohle zu gewinnen, ist scheinheilig und irreführend. (Quelle)
RWE – der freundliche Energieriese von nebenan
https://www.youtube.com/watch?v=VBHIpxVFi50
Bleiben wir bei Stromanbietern. 2009 veröffentlichte RWE einen aufwändig produzierten Werbespot, der sogar als Vorprogramm im Kino lief(z.B. vor Harry Potter. Vermutlich wollte RWE damit die jüngere Zielgruppe ansprechen). In dem Film spaziert ein grüner Riese durch eine idyllische Landschaft und platziert Windräder, Unterwasser-Windräder, versorgt Elektroautos mit Strom und rollt grüne Wiesen bei kahlen Tagebauen aus. Jetzt denken Sie bestimmt, dass RWE umweltschädliche Energiegewinnung verschweigt. Falsch! In ganzen 6 Sekunden kann man sehen, wie der freundliche Riese Kohle abbaut und auf ein Fließband legt. Somit kann man meinen, dass die Kohle nur eine kleine Rolle im Werbespot spielt, weil RWE auch nur wenig Energie aus Kohle bezieht. Das ist nicht ganz richtig.
Es dominiert deutlich der umweltschädliche Energieträger Kohle. Erneuerbare Energien jedoch sind mit 10,1 Terawattstunden nur wenig vertreten.
Somit sollte man jede Werbung hinterfragen: Versuchen Wörter oder Bilder einen grünen Anschein zu bilden? Lenkt die Werbung von etwas anderem im Unternehmen ab? Aus welchem Zweck wirbt das Unternehmen? Letzteres war im Falle RWE für ein sauberes Auftreten nach außen. Um das zu überprüfen, solle man den vermeintlichen Anschein hinterher gehen und nach weiteren Informationen zu der Aktion suchen. Und somit kann man vielleicht feststellen, dass sich ein Unternehmen nur die Fassade grün angestrichen hat.
aus UTOPIA:
„Lohnt sich für die Umwelt“ – Lidl wirbt für Einweg-Plastikflaschen
„Lidl täuscht seine Kunden mit der Behauptung, durch den Kauf von Einweg-Plastikflaschen die Umwelt zu entlasten. Dabei ist Lidl mit seiner Weigerung, Getränke in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen zu verkaufen, einer der Hauptverursacher für die klima- und umweltschädliche Plastikflaschen-Flut in Deutschland. Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verkauft. Nach wenigen Minuten Gebrauch werden Plastikflaschen zu Müll und können in Flüssen, Seen und Meeren Jahrhunderte überdauern und diese Ökosysteme schädigen“, kritisiert der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch.
Laut DUH sind Mehrwegflaschen grundsätzlich umweltfreundlicher als Einwegsysteme, weil sie bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden können. Der Königsweg sind hier Getränke in Mehrwegflaschen aus der Region.