Das Zika-Virus – Eine Bedrohung für Südamerika?

Das Zika-Virus findet in den letzten Monaten immer häufiger Erwähnung in den Medien. Es wurden sogar bereits Reisewarnungen herausgegeben. Was macht das Zika-Virus so gefährlich? Sind die Sorgen vieler Reisenden berechtigt?

Das Zika-Virus wird fast ausschließlich über Stiche der Gelbfiebermücke Aedes aegypti übertragen. Die Infektion nimmt meist einen milden  Verlauf. Nur ein Viertel der Betroffenen entwickeln überhaupt Symptome, zu denen Fieber, Hautausschlag oder Kopfschmerzen gehören. Im Normalfall heilt die Infektion problemlos ab. Schwerwiegendere Verläufe finden sich nur vereinzelt bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass das Zika-Virus ungefährlich ist und gesunde Reisende beruhigt sein können.

Gefährlich ist das Zika-Virus jedoch bei Schwangeren. Hier kann sich der Virus auf das ungeborene Kind übertragen und schwere Fehlbildungen hervorrufen. Dies lässt sich besonders in den Regionen Brasiliens beobachten, in denen die Gelbfiebermücke oft vorkommt. In diesen Regionen wurden gehäuft Kinder mit Mikrozephalie oder anderen schweren Schädel- und Hirnfehlbildungen geboren. Teilweise führen schwere neurologische Schäden zum Tod kurz nach der Geburt. Auf Grund dieser Risiken warnt das Auswärtige Amt Schwangeren von einer Reise in Verbreitungsgebiete des Zika-Virus ab. Zu diesen Gebieten zählen große Teile Süd- und Lateinamerikas, mit Ausnahme von Chile, Argentinien und Peru.

Bisherige Maßnahmen beschränken sich hauptsächlich auf die Aufklärung, da sich das Virus auch sexuell überträgt. In den Verbreitungsgebieten rät die Regierung teilweise sogar von einer geplanten Schwangerschaft ab. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht, die Weltgesundheitsorganisation möchte jedoch bis 2020 einen einführen.

Auch wenn das Risiko einer Infektion weiterhin besteht, sind die Zahlen schon deutlich zurückgegangen. Eine exakter Grund dafür wurde bisher noch nicht gefunden, es wird jedoch vermutet, dass der Rückgang darauf zurückzuführen ist, dass sich bereits infizierte nicht nochmal anstecken können. In Brasilien wurde deshalb der nationale Notstand aufgehoben, obwohl die Krankheit weiterhin eine Bedrohung bleibt.

Der Gesundheitsnotstand hatte auch für den Tourismus Folgen; weltweit sind die Flugbuchungen in betroffene Gebiete um zehn Prozent gesunken und haben vor allem in den karibischen Ländern einen hohen wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Auf Grund der positiven Entwicklung bezüglich der Ausbreitung wird hier allerdings mit keinen weiteren Verlusten gerechnet.

Quellen:

 

 

 

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