Einwanderung der Weißen: Fluch oder Segen für die Ureinwohner Südamerikas?

Seit Tausenden von Jahren leben Menschen in den Regenwäldern Südamerikas. Sie lernten das Leben mit der Natur, was heißt von ihr zu leben, sie aber auch nicht auszubeuten. Als es 1492 zur Entdeckung Amerikas kam, wanderten bald darauf viele, vor allem spanischstämmige, Menschen in Südamerika ein. Viele Ureinwohner und Europäer mischten sich, lebten zusammen und nahmen die Kultur des anderen an. Dennoch galt das Amazonasgebiet weltweit als einziges Gebiet, in dem noch unkontaktierte Völker lebten. Bis die Ureinwohner 2014 überraschend Kontakt zu Weißen aufnahmen. Doch welche Probleme entstanden aufgrund dieses Kontaktes? Und welche Probleme beinhaltet das Leben im Regenwald allgemein?

Allgemeine Informationen: Das Amazonasgebiet in Brasilien beinhaltet eine riesige Fläche Regenwald, welche nur dünn besiedelt ist. Es gibt nur sehr wenige Städte, oder Anschluss zur Zivilisation. Dennoch leben in diesem Gebiet ungefähr 230 indigene Völker, welche 180 verschiedene Sprachen sprechen. Ihre Lebensgrundlagen bekommen sie vor allem im Wald und den Flüssen. Dort gehen sie Jagen, sammeln Früchte, oder fischen im Fluss, um für ausreichend Nahrung zu sorgen. Des Weiteren betreiben sie eigene Agrarwirtschaft, indem sie Felder bepflanzen und so für Nahrung, aber auch Holz zum Bau von Häusern sorgen. Zum Jagen werden oft selbstgebaute Pfeile verwendet, die mit dem Gift bestimmter Pflanzen präpariert sind.

Geschichte: Bevor 1500 die ersten Europäer nach Brasilien kamen, gab es eine Bevölkerung von etwa 11 Millionen Menschen, welche in viele kleine Stämme unterteilt lebten. Nach der ersten Kontaktaufnahmen starben über 90 Prozent dieser Ureinwohner, vor allem durch eingeschleppte Krankheiten wie Masern, Pocken und Grippe. Weitere Indigene starben unter den Folgen von Sklavenarbeit auf Feldern. 1950 gab es nur noch 100 Tausend Ureinwohner im Amazonasgebiet, wodurch es zunehmen zu Gesetzen zum Schutz der indigenen Völker kam.

Probleme:

Warum ist so viel Zeit notwendig, um zu verstehen, dass wir uns selbst schaden, wenn wir die Natur zerstören? Wir betrachten nicht die Welt von außen. Wir sind nicht von ihr getrennt.Davi Kopenawa Yanomami (survivalinternational )

Dieses Zitat zeigt eines der größten Probleme der indigener Völker, die Abholzung des Regenwaldes, auf. Durch die starke, gewinnbringende Abholzung werden viele Stämme gewaltsam vertrieben und verlieren somit ihre Heimat. Durch die starke Reduzierung der bewohnbaren Fläche, fällt auch die Ernte der Regenwaldbewohner schlechter aus: Ihre vorherige Mehrfelderwirtschaft lässt sich nicht mehr umsetzen, wodurch der Boden ausgeschöpft ist, und die Ernte geringer ausfällt. Auch Wassermangel aufgrund von Bauung neuer Staudämme ist ein großes Problem. Diese genannten Schwierigkeiten führen zu Wasser- und Nahrungsmangel, welche bis zum Tod führen können. Um diese Probleme zumindest etwas zu beheben, kommt es aufgrund von Diebstahlt zur Anfeindung der Völker untereinander . Nach einer Befragung der Brasilianischen Bevölkerung, liegen die drei größten Probleme in:
1. Nicht-Akzeptanz der zugeteilten Gebiete zum Schutz der Indigenen
2. Fehlender Respekt gegenüber der Kultur
3. Übertragene Krankheiten von Weißen.

Lösungsversuche verschiedener Gruppen: Da die Ureinwohner des Amazonasgebietes ihren lebenswichtigen Versorgungen aus der Natur bekommen, ist der Schutz dieser unumgänglich. Dafür gibt es heutzutage über 200 Organisationen die sich für die Rechte und den Schutz der Völker einsetzen. Eine der Bekanntesten, ist die Nationale Stiftung der Indigenen, kurz FUNAI genannt. Sie setzt sich für die Einhaltung der 1988 von der Verfassung versicherten Rechte ein, welche den Ureinwohnern zugutekommen. Diese beinhaltet die Erkenntnis, dass die indigenen Völker schon bestanden bevor die heutigen Grenzen festgelegt wurden. Somit stehen ihnen bestimmte Territorien zu, in denen sie geschützt leben können.

Quellen:

  1. Menschen im Regenwald
  2. Brasiliens Ureinwohner
  3. Spanisches Kolonialreich
  4. FUNAI
  5. Indigene Völker Brasiliens
  6. Film: Das Ende von Eden, ARTE 2017

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