Überwachungskameras weltweit

In dem Bestseller „The Circle“ von Dave Eggers, wird das Thema der Überwachungskameras thematisiert, welche in dem Roman überall und deren Aufnahmen für jeden zugänglich sind. Teilweise wird die Situation überspitzt dargestellt,  wobei sich die Frage stellt, ob es wirklich so fern und übertrieben ist, da schon alleine im Bereich der Kameraüberwachung vieles schon Realität ist. Zum Beispiel sind an vielen öffentlichen Plätzen schon Kameras angebracht, wobei das Kameramaterial nicht für jeden zugänglich ist.

Die Barriere stelle heute noch der Datenschutz dar, so der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds Gerd Landsberg nach dem Anschlag in Berlin 2016:

„Derzeit wird in Deutschland vieles, was möglich wäre, mit Hinweis auf den Datenschutz verhindert.“

Das Schlagwort Datenschutz und in dem Zusammenhang auch Freiheit und Privatsphäre fällt auch bei Max Kamba, der im August 2016 das Projekt „Surveillence under Surveillence“, „Überwachte Überwachung“ ins Leben rief. Dabei geht es darum, unter Nutzung von Kartendaten der OpenStreetMaps, mithilfe vieler Freiwilliger und internationalen Initiativen weltweit, Kamerastandorte einzutragen. Dadurch sind auch Informationen wie der Kamerawinkel, Reichweite und ob es eine private oder öffentliche Kamera ist, abrufbar.  Ziel des Projekt soll es sein, dass Bewusstsein für die Überwachung zu schärfen und den Menschen bewusst zu machen, dass ein sich steigernder Bedarf an Sicherheit auch andere Güter unserer Gesellschaft einschränke, beziehungsweise sie mit der Zeit verloren gehen sollen. Dazu zählen vor allem Freiheit und Privatsphäre. Daraus stellt sich die Frage, was wichtiger sei, Freiheit oder Sicherheit?

In der Grafik  Surveillance under Surveillance- Statistik zu Überwachungseinträgen (Stand 07.10.18| 21.30 Uhr) sind die Kameras abgebildet, die jährlich dazu gekommen sind. In Deutschland beispielsweise von 2017 nach 2018 sind nochmal  3505 Kameras dazu gekommen.

Aktuell sind es 67.101 (Stand 07.10.2018) weltweit, davon allein 18035 in Deutschland. Doch nach Aussagen, Kambas sei das nur ein Bruchteil aller Kameras, da zum Beispiel in Kassel derzeit noch nicht so viele Kameras eingetragen sind, was jedoch nicht unbedingt dafür spricht, dass Kassel hauptsächlich kamerafrei ist.

Der Grundgedanke des Projekts, erscheint zunächst sehr sinnvoll, doch solle man auch den Kritikern Beachtung schenken, denn wer sagt uns, dass die Karte nicht für Straftaten missbraucht würde? Schließlich ist sie offen für jeden zugänglich und jeder könnte Kamerastandorte hinzufügen, sobald er/sie sich einmal angemeldet hat. Außerdem scheint für mich die Echtheit dieser Kameras nicht konkret bestätigt, da in keinem Punkt eine Kontrolle aufgeführt wird.

Zu der Frage was denn wichtiger sei, Freiheit oder Sicherheit, möchte ich auf jeden Fall erwähnen, dass Kameras meiner Meinung nach nicht vor Attentaten schützen, man könnte sich aber fragen, ob man damit eventuell kleinere Verbrechen minimieren könnte, da eine Strafverfolgung durch Kameras leichter ist. Kritiker merken jedoch an, dass man nicht wirklich weiß, ob es funktioniert und sie zweifeln damit die Wirkung von Überwachungskameras an.

Ich für meinen Teil, denke auch, dass Selbstmordattentätern Kameras nicht unbedingt wichtig sind, es betrifft sie nach der Tat nicht mehr. Der einzige Punkt, der sie abschrecken könne sei die Verbindung, die dadurch eventuell zu Verwandten zurückgeführt werden könne, oder auch dass diese dadurch davon erfahren. Bei Straftätern kleinerer Verbrechern, wie zum Beispiel Dieben oder Einbrechern könnte es durchaus eine Rolle spielen, da sie identifiziert und überführt werden können.

Der SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrink fasst es ganz gut in Worte:

„Videoüberwachung verhindert keine Straftaten, sie hilft aber Täter zu überführen“

Seehofer sagt 2016 nach dem Attentat in München:

„Sicherheit ist ein wichtiges Gut der Demokratie“

Aber nicht nur Sicherheit ist ein wichtiger Bestandteil einer Demokratie, sondern auch die im Grundgesetz festgelegten Grundrechte eines jeden Einzelnen, Freiheit und Privatsphäre.

 

 

Quellen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert