UN-Nachhaltigkeitsgipfel: Fortsetzung der Weltverbesserung

15 Jahre ist es nun her, dass sich die Staaten dieser Welt zum Millenniumsgipfel 2000 trafen. Ziel war nicht weniger, als die Welt 2015 in einen besseren Ort zum Leben zu verwandeln. Da diese 15 Jahre nun vergangen sind, traf man sich erneut, um die Verbesserung der Welt fortzusetzen.

„Wir wollen und wir können unsere Welt verändern. Wir wollen und wir können der Welt ein menschlicheres Gesicht geben“.

Diese zwei mutmachende Sätze der Bundeskanzlerin Angela Merkel aus ihrer Rede zum Nachhaltigkeitsgipfel 2015 in New York versprechen eine essenzielle positive Veränderung unserer Erde. Ein Welt ohne Hunger, nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum auf der gesamten Welt und ein Umstieg auf nachhaltige Energien: Werden diese Ziele tatsächlich erreicht werden?

Der Kommentar von Jan Hellmut Schwenkenbecher in der Süddeutschen Zeitung „Tu dein Bestes!“ wird nicht reichen thematisiert die Ziele des UN-Nachhaltigkeitsgipfel 2015 im Vergleich zu den Milleniumszielen. Die Ziele von 2000 sind nun nach 15 Jahren abgelaufen, weshalb die UNO diese wieder aufgriff und konkretisierte. In Form der Sustainable Development Goals wurden die damaligen acht Ziele zu 17 erweitert, die unter anderem neue Aspekte, wie den Umgang mit Ressourcen, aufgreifen. Auch wenn die meisten Punkte von 2000 nicht erreicht wurden, lässt sich von einem Erfolg reden, da sich andere Punkte wiederum erheblich verbessert haben. Die Ziele des Millenniumgipfels waren jedoch deutlich konkreter verfasst, als die SDG. Statt konkreter (Prozent-)Zahlen findet man in den Sustainable Development Goals häufig lediglich Formulierungen, wie „erhebliche Verbesserungen“. Diese werden 2030 nur schwer zu überprüfen sein, da somit kein konkretes Ziel vorliegt. Ohne ein klares Ziel kann es wiederum dazu kommen, dass Politik und Wirtschaft die Formulierungen so interpretieren, wie es ihnen gerade passt und ein gezielter Ansporn zur Erreichung der SDG verloren geht.

Der Autor empfindet die Ziele des UN-Nachhaltigkeitsgipfel aufgrund der ergänzenden Aspekte durchaus als eine sinnvolle Erweiterung der Millenniumsziele, hätte sich wohl aber eine konkretere Formulierung gewünscht. Er ist der Meinung, dass die schwammigen Aussagen sicher die Welt verbessern werden, global jedoch unterschiedlich aufgefasst werden und so nicht die Wirkung erzielen werden, die sie erzielen könnten.

Wie der Autor des Kommentars empfinde auch ich die Erweiterung der Millenniumsziele als wichtig und sinnvoll, da es für alle wichtigen Institutionen Richtlinien geben muss, wie man die nächsten 15 Jahre handelt – sei es die Politik, Wirtschaft oder auch der private Haushalt. Da gerade aber Politik und Wirtschaft tatsächlich dafür bekannt sind, Verbesserungen und Zielerreichungen zu beschönigen, wäre eine konkretere Formulierung sicherlich notwendig gewesen, um global eine Durchsetzung der Ziele zu überprüfen. Wenn jedem erlaubt wird, er müsse sein Bestes tun, wird jeder – je nach Situation – auch Gründe finden, warum sein „Bestes“ nur so und so hoch ausfällt.

Sollte 2030 jeder dann „sein Bestes“ getan haben, ohne dass aber essenzielle Veränderungen passiert sind, könnte man zwar glücklich sein, alle Punkte der SDG abgehakt zu haben, die Probleme, die durch die Durchsetzung der Ziele aber eigentlich hätten behoben werden sollen, werden immer noch da sein. Man wird also wieder einen Nachhaltigkeitsgipfel planen, mit dem Unterschied, dass es für manche Punkte 2045 schon zu spät sein wird.

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