Für uns ist die Vorstellung eines Lebens abseits der Zivilisation unvorstellbar, und doch existieren noch heute Völker, die ein solches Leben führen.
Die meisten dieser isolierten Völker leben im Amzonas- Regenwaldgebiet, welches sich über große Teile Brasiliens erstreckt.
Isolierte Völker zeichnen sich dadurch aus, dass sie bisher keinen Kontakt mit der globalisierten Gesellschaft hatten, was jedoch nicht heißt, dass sie keinen Kontakt zu anderen Stämmen haben. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten isolierter Völker.
- Die erste Gruppe lebt freiwillig in Isolation, z.B. aufgrund bisheriger schlechter Erfahrung mit der Außenwelt.
- Die zweite Gruppe wurde bereits entdeckt, jedoch noch nicht kontaktiert.
- Die dritte Gruppe lebt in Isolation, da man deren Existenz bloß aus „Sichtungen“ vermuten kann, die bisher jedoch noch nicht bestätigt werden konnten.
Bis heute ist bei uns das Bild eines friedlich, im Einklang mit der Natur lebenden Volkes fest verankert. Diese fast schon romantische Vorstellung haben mitunter auch die Medien geprägt, sie entspricht jedoch nur selten der Realität. Das Leben im Regenwald ist längst nicht so harmonisch und einfach wie es für uns scheint. Immer öfters kommt es vor, dass sie von Holzfällern, Viehzüchtern oder sonstigen Interessenten ihres Gebiets vertrieben werden. Oft enden diese Auseinandersetzungen im Kampf, wobei dich Völker viele ihrer Angehörigen verlieren.
Teilweise verlassen die indigenen Völker ihr Territorium freiwillig auf Grund von Lärm und Verschmutzung, beispielsweise durch Staudamm – und Straßenbauprojekte. Hierbei kommt es jedoch oft vor, dass das neue Gebiet nicht ausreichend zu Essen oder Schutz bietet. Irgendwann beschließen Teile des Stamms daraufhin Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen, um sich Essen, Kleidung oder Werkzeuge zu beschaffen. Oft machen diesen Schritt die jüngeren Mitglieder des Stamms, da diese zuvor keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Dies geschieht meist erstmals durch Diebstahl. Der vermeintliche Schutz durch die neu erworbene Kleidung hat oft schwerwiegende Folgen. Isolierte Völker haben in den meisten Fällen, durch fehlenden Kontakt zu anderen Menschen, keine Antikörper gegen die für uns alltäglichen Bakterien und Viren. So kann allein das Tragen fremder Kleidung zu schweren Infektion führen, die nicht selten tödlich enden. Teilwiese kam es dazu, dass 50 Prozent eines Volkes innerhalb von einem Jahr nach Kontakt mit der Außenwelt ausgelöscht werden. Diese schlechten Erfahrungen unterstreichen natürlich den Eindruck der „bösen“ Außenwelt und verhindern eine weitere Kontaktaufnahme von Seite der Völker. Ihre schlechten Lebensbedingungen bleiben weiterhin bestehen.
Um weiter Dorfüberfälle oder Konflikte zu verhindern und ein friedliches Leben für beide Seiten zu garantieren, schreiten oft Hilfsorganisationen ein. Sie versuchen den Bewohnern anliegender Dörfer die Angst zu nehmen und den Stämmen in ihrer Not zu helfen, so dass diese nicht mehr stehlen müssen.
Eine Möglichkeit besteht darin, die isoliert lebenden Völker zu schützen, indem die Regierung in ihren Territorien Ölförderung, Abholzung oder andere Formen der Ressourcengewinnung verbietet. So wird den Stämmen ein sicheres Gebiet gewährleistet.
Eine direkte Kontaktaufnahme findet nur dann statt wenn sie von Seiten der Stämme kommt.
Unkontaktierte Völker müssen selbst entscheiden dürfen ob, und wie sie Kontakt möchten. Es ist wichtig dies zu akzeptieren und vielmehr indirekt dafür zu sorgen die Probleme zu beheben, um ihnen so ein friedliches Leben zu garantieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass ihre Isolation so lange bestehen bleibt, bis sie sich aktiv dagegen entscheiden.